05.09.2017 - Konferenzraum
Deutsche Archäologen berichten aus der Arbeit des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
Vortragsreihe veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts - Theodor Wiegand Gesellschaft (TWG) - e.V. im Wissenschaftszentrum Bonn.
Dr. Jörg Linstädter, Wissenschaftlicher Direktor, Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen, spricht zum Thema:" Wildbeuter und erste Bauern" über afrikanische Szenarien zum Übergang von aneignender Lebensweise zu produzierender Wirtschaft im transkontinentalen Vergleich.
Eintritt frei
Die sogenannte Neolithische Revolution wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ein relativ abrupter und unumkehrbarer Übergang von wildbeuterischer zu produzierender Wirtschaftsweise beschrieben, der in Europa vor 7500 Jahren stattgefunden hat. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass dieser Übergang deutlich komplexer war und sich über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende hinzog.
In seinem Vortrag wird PD Dr. Linstädter über seine aktuellen Forschungen auf dem afrikanischen Kontinent berichtet. An zwei Beispielen wird er nachweisen, dass dort die Jäger/Sammler teilweise etwa zeitgleich mit Europa, teilweise aber auch 5000 Jahre später, neolithische Technologien Schritt für Schritt übernommen und diese in ihre bestehenden Subsistenzsysteme integriert haben, ein Nebeneinander von produzierender und wildbeuterischer Lebensweise demnach in Teilen bis heute anhält.
Dr. Hartmut Wiegand Vorsitzender der Theodor Wiegand Gesellschaft
Delia Schulz Wissenschaftszentrum Bonn - T 0228 302-0