23.04.2024 - K1 / K2
Vortragsreihe veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts - Theodor Wiegand Gesellschaft (TWG) - e.V. im Wissenschaftszentrum Bonn.
Dr. med. Julia Gresky spricht zum Thema: Pandemien, Traumata und Bestattungssitten, ein Überblick über die anthropologische Forschung in der Archäologie.
Der Eintritt ist frei.
Krankheiten gibt es schon immer und ihre Spuren sind auch noch nach tausenden von Jahren an menschlichen Knochen zu sehen. Anthropologische Analysen machen es möglich, diese Spuren an Skeletten zu interpretieren und die Lebensbedingungen der damaligen Menschen zu rekonstruieren.
Der Vortrag gibt einen kleinen Einblick in die naturwissenschaftliche Forschung am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) vom Neolithikum bis in die vormoderne Zeit.
Die Epidemiologie von Infektionserkrankungen wird am Beispiel der möglichen Syphiliserkrankung eines Mannes aus dem Frühbyzantinischen Olympia erläutert. Dieser Fund bietet eine neue Sichtweise auf die Verbreitung der Syphiliserreger. Die Häufigkeit von Rachitis und Gichtarthritis bei Populationen in unterschiedlichen geographischen Regionen und zu verschiedenen Zeiten lässt Rückschlüsse auf die Lebens- und Ernährungsweise damaliger Menschen zu. Soziale Verhaltensweisen wie zwischenmenschliche Aggression, aber auch Fürsorge sind ebenfalls an Skeletten abzulesen und werden an Beispielen dargestellt. Darüber hinaus geben die kürzlich gefundenen ersten Gräber aus Göbekli Tepe Einblicke in die Behandlung der Toten an diesem faszinierenden Fundplatz.
Delia Schulz Wissenschaftszentrum Bonn - T 0228 302-0