Ausstellungsplanung
Wissenschaftszentrum Bonn
Ahrstr. 45
53175 Bonn
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03.06.2022 - 23.09.2022 - Casino
Fotografien von Annette und Martin Goretzki
Annette und Martin Goretzki zeigen fotografische Szenerien zur Transformation des Waldes
Das zentrale Thema des Künstlerpaares Goretzki ist die Auseinandersetzung mit dem unvermeidlichen Wandel und den sich daraus ergebenden Veränderungen. Ihr Ziel ist es, diese Veränderungen wertfrei zu sehen und die Ästhetik darin zu finden.
In dieser Ausstellung zeigen sie am Beispiel des Waldsterbens der vergangenen Jahre, wie die Natur mit ihrer ganz eigenen Dramaturgie einen Weg für die Transformation des Waldes gefunden hat.
Was zunächst als Bilder einer Katastrophe daher kommt, stellt sich im Nachhinein in vielen Punkten als positives und versöhnliches Ereignis dar.
www.magomomentum.de/aktuell-zu-sehen/
Die in der Romantik entstandenen Assoziationen der Deutschen zum Wald sind weltweit einzigartig und quasi Bestandteil der Kultur. Der Wald gilt als Hort der Freiheit (… denn im Wald da leben die Räuber); als Verkörperung von Kraft und Stärke (… alt wie ein Baum); als Ort der Erleuchtung (Buddha); als Raum zum Atmen (Trend Waldwellness, Mein Freund der Baum...); als des Deutschen Seele (Märchengut, Mystik und Geschichte) oder ganz einfach als Sinnbild des Seins und des Einklangs mit der Natur.
Und nun sollte er sterben! Wegen Klimawandel! Die Katastrophenrufe waren groß, die Menschen entsetzt. Die Bildnachrichten erschreckend. Trockenheit und Hitze zerstören unseren Wald,den,der doch schon den alten Germanen eine Heimstatt bot. Und ein Bösewicht war auch schnell ausgemacht: Berti, der Borkenkäfer, Profiteur des Klimawandels, machte sich brutal über unsere geschwächten Bäume her.
Des einen Freud, des anderen Leid? Hat nicht vielleicht auch Berti das Recht auf einen reichlich gedeckten Tisch? Wie sieht die andere Seite der Medaille aus? Da die Goretzkis bereits durch ihre langjährige Arbeit für die Serie „Waldkultur Europa“ mit den Wäldern eng vertraut waren, wollten sie das Treiben von Berti und die von ihm verursachten Änderungen fotografisch in Szene setzen. Die wesentlichen „out of focus details“ finden, die Aspekte der Geschichte offen legen. Begleitet vom Wehgeschrei der Naturfreunde unternahmen sie zahlreiche Exkursionen in den unterschiedlichsten Waldregionen Deutschlands.
Was sie entdeckten, war keine kranke Natur, sondern eher ein Lehrstück einer starken Natur, nur ein Beispiel für einen fortlaufenden Wandel, den thematischen Schwerpunkt, der ihre künstlerische Arbeit seit Jahren begleitet. Nicht der Urwald war in Gefahr, sondern vom Menschen angelegte Monokulturen. Nur die Fichten, die gar nicht in die Region gehören, sondern aus der Alpenregion stammen, wurden von Berti mit der Präzision eines Chirurgen angegriffen und aus dem Wald geschnitten. Der Borkenkäfer schaffte hiermit Platz für junge heimische Bäume, die schnell die entstanden Brachen besiedelten und gesunden Lebensraum für vielfältigere Fauna und Flora boten.
Zu sehen ist ein Wandel, live in der Natur. Vom ersten Schrecken über die Ungewissheit, wie es weitergeht, bis hin zum guten Ende. Ein Lehrstück der Natur, inszeniert in der ihr eigenen Dramaturgie, nicht das Ende des Waldes, sondern die Entstehung eines besseren Lebensraums. Auch wenn dieser nicht dem menschlichen Ordnungssinn entspricht.
Weitere Informationen zu den Künstlern und ihren Arbeiten finden Sie auf ihrer website:
www.magomomentum.de
Ausstellungsbesuch und Anmeldung
Beim Besuch der Ausstellung gilt weiterhin die Maskenpflicht (medizinische Maske oder FFP2-Maske).
Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, den 2. Juni 2022, um 18:30 Uhr im Casino des Wissenschaftszentrums Bonn laden wir herzlich ein.
Begrüßung
Ulrike Lenk, Geschäftsführerin des Wissenschaftszentrums Bonn
Einführung
Annette und Martin Goretzki, Künstler
Wissenschaftszentrum Bonn
Ahrstr. 45
53175 Bonn
T 0228 302-219
F 0228 302-270
tagungen(at)wzbonn.de
montags bis freitags von 8.00 bis 17.00 Uhr.
Der Eintritt ist kostenfrei.