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Eine Microsite des Stifterverbandes

Wissenschaftszentrum Bonn (Foto: Frank Homann)

Galens Pergamon

29.04.2025 - K1/K2

Vortrag von Prof. Dr. Felix Pirson,
Deutsches Archäologisches Institut,
Gümüssuyu-Istanbul (Türkei)

Beginn: 19:00 Uhr
Eintritt frei

Vortragsreihe veranstaltet von der
Gesellschaft der Freunde des 
Deutschen Archäologischen Instituts
– Theodor Wiegand Gesellschaft (TWG) – e.V.
im Wissenschaftszentrum Bonn

Mensch und Umwelt in einer Metropole der römischen Kaiserzeit

 
Im Jahr 129 n. Chr. besuchte der römische Kaiser Hadrian die Stadt Pergamon, deren Reste heute zum UNESCO-Weltkulturerbe Bergama/Pergamon an der Westküste der Türkei gehören. Im selben Jahr wurde Aelius Galenus – Leibarzt mehrerer römischer Kaiser und nach Hippokrates der bekannteste Mediziner der Antike – in Pergamon geboren. Während der Besuch des Kaisers die herausragende Bedeutung Pergamons als römische Metropole unterstreicht, vermitteln die autobiographischen Passagen in Galens Werk vielfältige Einblicke in Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der kaiserzeitlichen Metropole und ihrer Landschaft. Beide Aspekte unterstreichen das Potenzial Pergamons für die Erforschung des kaiserzeitlichen Kleinasien, das in Anbetracht seiner Wahrnehmung als Paradebeispiel für eine hellenistische Residenzstadt bislang aber nicht systematisch genutzt wurde.

Seit 2019 untersuchen das Deutsche Archäologische Institut und seine deutschen, türkischen und internationalen Partner die Transformation Pergamons und seiner Landschaft zwischen Hellenismus und römischer Kaiserzeit. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mensch-Umwelt-Interaktion und das Verhältnis zwischen städtischem und ländlichem Raum.

Pergamongrabung (Foto: I. Yeneroglu)
Foto: I. Yeneroglu
Pergamon-Ausgrabung

 
Der Vortrag stellt erste Ergebnisse aus beiden Bereichen vor und vermittelt zugleich Einblicke in bislang unbekannte Monumente wie zum Beispiel das Amphitheater von Pergamon. So entsteht ein plastisches Bild von der Lebenswelt Galens und seiner Zeitgenossen. Am Ende steht die Frage, wie die antiken Menschen ihre natürliche Umwelt und deren Veränderungen selbst wahrgenommen haben. Auch in diesem Punkt bieten die Schriften Galens mit ihren zahlreichen Bezügen zu seiner Umwelt faszinierende Anknüpfungspunkte zum archäologischen Befund und machen ihren Autor zu einem Protagonisten modernen sozialökologischen Denkens.

Pergamongrabung (Foto: M. Bachmann)
Foto: M. Bachmann
Die "Rote Halle" in Pergamon

Felix Pirson ist Klassischer Archäologe. Er promovierte an der LMU München, erwarb einen MPhil an der Universität Cambridge und habilitierte sich an der Universität Leipzig, wo er Honorarprofessor ist. Seit 2006 ist er Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Istanbul und Leiter der Pergamon-Ausgrabung (Bergama, Türkei). Er ist Senior Fellow am ISAW (New York University) und Mitglied mehrerer internationaler archäologischer Institute. Seine aktuellen Forschungsinteressen umfassen Pergamon und Pompeji, Städte und Mikroregionen im antiken Mittelmeerraum und historische Mensch-Umwelt-Interaktion.

Kontakt

Delia Schulz (Foto: Frank Homann)

Delia Schulz

Wissenschaftszentrum Bonn
T 0228 302-0

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