Was haben wir da angerichtet?

In dieser Ausstellung präsentiert die Künstlergruppe Kaleidoskop23 ein reichhaltiges Buffet unterschiedlicher künstlerischer Köstlichkeiten. Leicht bekömmliche oder kalorienarme Stillleben, scharf-würzige gesellschaftskritische Objekte, sauer-ironische Karikaturen, Kunstwerke mit tierischen Inhaltsstoffen… und vielleicht eine kleine Skulptur zum Dessert? Angesichts dieser vielfältigen Geschmacksrichtungen dürfte jeglicher Hunger auf Kunst gestillt werden! Gönnen Sie Ihren Sinnen diese verlockenden Eindrücke!

 
Die Künstlerinnen und Künstler von Kaleidoskop23 bearbeiten das Thema "Essen" auf sehr unterschiedliche Art und Weise:

• Für Lilly M. Blau bedeutet Essen Genuss und Lebensfreude. Das Experimentieren mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, Zutaten, Gewürzen und Farben ist für sie ein kreativer Akt, der die Sinne anregt. Ihre Bilder sind eine Einladung an alle: Es ist angerichtet, kommt zu Tisch!
   
• David Hawelka arbeitet mit gebrauchten Nespresso-Kapseln und verwandelt Weggeworfenes in Kunst - in Geschichten. Seine Skulpturen, Bilder und Comics beschäftigen sich mit Konsum, Vergänglichkeit und Verwandlung. So entstehen Werke, die zum Schmunzeln anregen und zugleich den ironisch-kritischen Blick fordern.
   
• Kolja Design 78 beschäftigt sich mit dem Aspekt der Nahrungsaufnahme im Tierreich. Dabei thematisiert er beispielsweise den Hai als Herr der Meere auf Fischfang, oder den Klimawandel, der vor der Antarktis nicht Halt macht, während Tier und Mensch Futter suchen.
   
• Franziska Lehne richtet den Blick auf verschiedene Aspekte des Themas Welternährung. Ihre Werke stellen dar, wie ungleich Nahrung auf unserem Planeten verteilt wird und dass sie auch ein Maßstab für Gerechtigkeit ist. Ernährung ist ein weltweites System, aber mancherorts bleiben Grundbedürfnisse ungestillt, auf der anderen Seite leben wir im Überfluss. Was passiert bei uns, wenn wir diese Aspekte dargestellt sehen? Werden wir menschlicher, schätzen wir mehr, was wir haben? Oder nehmen wir Missstände als etwas an, was immer schon so war und nicht zu verändern ist?
   
• Bei Stefan Noss erkennt man den "Kopf" als zentrales Element seiner Werke. Er beschreibt seinen Schaffensprozess folgendermaßen: "Ich denke, dass der Kopf nicht verschwinden wird ... Als Salatkopf im "KOPFsalat" auf Papier gezeichnet. In den Salatblättern sehe ich jetzt schon fremde Gesichter ... Oder mich als gefüllte und gefühlte PAPAprika beigefügt ... Ich habe auch schon seltsame FantasieFISCHE in meinem KopfTopf schwimmen sehen. Fenchelforelle, Karottenkarpfen, Olivenoktupus, Hagebuttenhecht, Kirschen, Zitronenzander, Litchilachs, Kiwikoi ..."
   
• Kristina Salamon-Afif widmet sich in ihren Stillleben dem Spannungsfeld zwischen gesunder und ungesunder Ernährung. In der heutigen Zeit, in der der Begriff "Selbstoptimierung" schon fast zum alltäglichen Vokabular gehört, kursieren immer mehr Theorien zu einer Ernährungsweise, die unseren Körper angeblich perfektionieren und von jeglichen Krankheiten befreien soll. Dem entgegen stellen sich die Verlockungen von Süßigkeiten, Fastfood und Fertigprodukten mit ihren oftmals suchterzeugenden Zusatzstoffen. Und mittendrin steht der Mensch mit seinem Wunsch nach gesunder Lebensweise und der immer wieder hervorbrechenden Lust auf Genuss.